2008
«Der Gebrauch
eines wiedererkennbaren Gegenstandes
ist für mich nur ein Mittel,
eine Anzahl wiedererkennbarer Dinge
zusammenzubringen,
die ein Geheimnis erzeugen.»
Dä Satz isch vom Howard Kanowitz, emne amerikanische Moler, emne Verträter vom Fotorealismus, aber, es chönnt genau so guet e Satz vom Aschi Müller si.
Der Künschtler seitnis auso, wenn är für sini Kunscht tüeg Gägestäng bruuche, wo au zäme grad erkenni, das miecher nume, wöu er die Gägegestäng eso wöu zämebringe, dass es Gheimnis entsteit.
Das isch Kunscht: Mit bekannte Mittu Unbekannts schaffe, mit däm wome gloubt z kenne, öppis Nöis mache, das isch d Kunscht vom Kanowitz, das isch aber ou d Kunscht vom Aschi Müller, und glichzytig isch es ds Thema, wo der Aschi und mi verbingt.
Vo ihm hani glehrt luege, i has vermuetlech dohie, i dere schöne Galerie, scho meh aus einisch gseit, und i säges gärn no einisch: Vom Aschi hani glehrt luege.
Luege mer auso, luegemer und wemer luege, gsehmer zum Bischpüu e Turbineproduktion oder e Gäud-Abfüumaschine, oder e riesige Tresor, drü Büuder, wo Sache zeige, womer kennen oder chönnte kenne, Forme womer kenne, aber womer sehr wahrschiinlech nid hätte zäme brocht.
Wöu är, der Künschtler, är macht e Lithographie vomne bekannte Gägeschtang, und es isch ästhetisch mit dene runde, harmonische Forme, und de dernäbe, no einisch e bekannte Gägeschtang, und es isch ou ästhetisch mit dene runde, harmonische Forme, und de dernäbe, no einisch e bekannte Gägeschtang, und es isch äbefaus ästhetisch mit dene runde, harmonische Forme, und uf au dene Büuder nume grad ei einzige Mönsch, und es chunnt eim vilecht i Sinn, dass der Mönsch rächt harmlos erschiint, wenn er einsam isch, wenn er aleini isch, wenn er chlyin isch.
Und äbe, die runde Forme:
Es dräijt, es dräijt, es dräijt, d Houptsach, es dräijt, mir wüsse nid genau wo häre, aber mir hocke mou i Chare, mir wüsse nid genau worum, aber mir gä afe mou Vougas, mir hei kei Ahnig i weli Richtig, mir hei kei Ahnig, womer häre wei, aber dörte häre bitte möglechscht schnäu, es pressiert, es drängt!
Es dräijt, es dräijt, es dräijt, aber vilecht dräijts im Kreis und vilecht isch sone Turbine öppis wienes Hamschterrad, auso e Metaphere für üses Läbe.
«Der Gebrauch
eines wiedererkennbaren Gegenstandes
ist für mich nur ein Mittel,
eine Anzahl wiedererkennbarer Dinge
zusammenzubringen,
die ein Geheimnis erzeugen.»
Mir erkenne doch dörte die Tabletteschachtle, und mir erkenne dört natürlech es Huus, ou wenns eis isch, wo fasch schwäbt, gliich erkennts jeden aus Wohnhus.
Erkennbarkeit isch ds Thema, aber me mues scho häreluege, wie der Aschi Müller härelueg, me mues genau häreluege um d Verwandtschaft z erkenne oder d Ähnlechkeit zwüsche Tabletteverpackige und Mönscheverpackige, auso Wohnhüser – das isch e Chlammere, i säge das i Chlammere, Medikamänt und Mönsche hei ähnlechi Verpackige, das isch numen e Chlammere.
Aber innerhaub vor Chlammere, dört i der Mitti, ipackt zwüsche Mönscheverpackig und Mediverpackig, die chinesische Studäntinne, wo aus Olympia-Hostessene si usbüudet worden und hei müesse lehre lächle und ungerdesse vermuetlech wider zrügg si im normalen Autag, i ihrere wiedererkannbare Umgäbig, irgendwo imene Wohnhuus, wo usgseht, wie ne Tabletteverpackig.
Aber dört heimer ou es Motto: Immer lächle, immer lächle und fründlech si, immer lächle und schön si, und süsch nähmer no nes Tablettli.
Und wemer wiiter göh, de gseh mer öppis Ähnlechs:
Bekannt oder wiedererkennbar isch zum Bischpüu ou der politisch Autag uf dere Serie, wo mer Wauhplakat gseh, Wauhplakat, wo öppis verheisse, Wauhplakat, wo öppis verspräche, Wauhplakat, wo vom Glanz brichte oder vom Glamour oder vom YES WE CAN oder vore Zyt, wo aues besser wird, aber zletscht, zletscht isches de glich wieder eifach e Büezer, irgendeine, irgend e Jean-Claude oder irgend e Bärnu oder e José oder e Roland oder e Hansruedi, wo dä Grümpu mues zämeruume.
Es isch doch eso, wöus immer eso isch, dass es nöime, irgendnöime, no es paar Büezer brucht, hinger de Kulisse, hinger de Schiinwärfer, hinger em Glamour, es paar Büezer, wo d Rächnige zahle und wo der Dräck zämeputze, eso wie ds Bärn im Tram aube, wo ne Schwarze uf aune Vierne jede Morge zwüsche de Fahrgescht mues d Gratiszytige zämeläse, wo mir hei gläse und a Bode hei gschosse, mir tüe läse und useläse – und der arm Siech tuet zämeläse.
Mir gseh ir Mitti e Politiker, ganz alleini, irgendeine, öpper het dä usegläse, öpper het dä gwäuht, öpper het derzue biitreit, dass dä jetz ganz alleini dört obe steit, und was er macht oder was er nid macht, das spüut nid sone Roue, wöu zletscht, zletscht ruumts de der Jean-Claude sowieso wieder zäme.
Aber der Aschi Müller wott nid eifach plakativ si, ömu nid eso plakativ, wien ig mängisch dohie, nei, am Aschi geits wie däm amerikanische Fotorealischt, am Howard Kanowitz, wo einisch gseit het:
«Der Gebrauch
eines wiedererkennbaren Gegenstandes
ist für mich nur ein Mittel,
eine Anzahl wiedererkennbarer Dinge
zusammenzubringen,
die ein Geheimnis erzeugen.»
Und gheimnisvou si die Häng, gheimnisvou si die Jonglierkeule, die Pflanze, und ou wemer nid wüsse, dass zum Bischpüu die Häng dört en Illuschtration si, en Illuschtration zure Broschüre über Froueprüef und Manneprüef, auso ou wemer das nid wüsse, chunnt üs Züg derzue i Sinn, wöu so simer gmacht, so si d Mönsche gmacht, dass si bi dene Sache, wo si wiedererkenne, nid unbedingt anes Gheimnis gloube, aber glich d Fähigkeit hei, es Gheimnis z erahne. Mir hei d Fähigkeit, Kunscht z verschtoh, üs lo z verzoubere, und der Aschi hüuft üs mit sinere Kunscht e chlyi meh z si aus Maschine oder Hamschter, wo nume dräije, und für das Aschi, Merci vüu Mou.
Pedro Lenz